HannoverNews Stadt
Hannover präsentiert Leitlinien
für Gewerbeflächenentwicklung
Gewerbeflächenkonzept
bis 2020
Logistiksondergebiete
werden durch die Region
behandelt
Perspektivisch
bis 2020
Erleichterungen
soll es auch für
den Expo-Park geben
In
den 60er und 70er Jahren
hat Hannover große
Flächenreserven erworben
Bebauungspläne
auf Vorrat
Hannover
forciert die mittel- bis langfristige
Entwicklung von Gewerbeflächen.
Bis zu acht Millionen Euro hat
die Stadt für den Ankauf
von Flächen zur Kompensation
eingeplant. Hiermit können
Flächen für Neuansiedlungen
erworben werden um auch zuzkünftig
attraktive Gewebreflächen
anbieten zu können. Bei gleichbleibender
Entwicklung könnte die Stadt
auf diese Weise bis zu 40 Jahre
weiterhin handlungsfähig
bleiben.
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Hannover
hat 440 Hektar Gewerbeflächen
in Reserve und damit wirtschaftliches
Entwicklungspotenzial. Wenn das
Distributionszentrum von Amazon
auf den Messeparkplätzen östlich
der Weltausstellung klappen sollte,
dann gibt es im Stadtgebiet keine
adäquaten Flächen im Stadtgebiet
für großformatige Ansiedlungen.
Dies zeigt die Bedeutung für
die Leitlinien der Gewerbeflächenentwicklung
auf. Perspektivisch möchte
die Stadt mit der Region ein Areal
bei Anderten an der Schnittstelle
von B65 und A7 aufbauen.
Wie bisher sollen großflächige
Ansiedlungen insbesondere im Logistikbereich
entsprechend dem regionalen Flächenkonzept
im Umland erschlossen werden. Ausnahme
ist die zurzeit in der Diskussion
befindliche 20 Hektar große
Fläche im Bereich der Expo-Messeparkplätze,
eine zehn Hektar große neue
Gewerbefläche in Anderten.
Als weiteres Gebiet möchte
die Stadt das schwer kontaminierte
Deurag-Nerag-Gelände in Misburg
ausweise. Hier stehen jedoch hohe
sanierungskosten entgegen. Viele
Blindgänger im Umfeld der im
Krieg zerbombten Raffinerie
wären hierzu kostenintensiv
zu entschärfen.
Die
Stadt setzt bei der Flächennutzung
primär auf wissensintensive
sowie auf beschäftigungsintensive
Firmenansiedlungen. Ziel der Leitlinien
für die Gewerbeflächenentwicklung
ist es, Unternehmen im Stadtgebiet
ausreichend Ansiedlungs- und Wachstumschancen
zu bieten. Es liegt im besonderen
städtischen Interesse, Gewerbebetriebe
im Stadtgebiet anzusiedeln bzw.
zu halten, da damit unter anderem
Arbeitsplätze geschaffen
bzw. erhalten werden sowie Gewerbesteuereinnahmen
zu ermöglichen. Für
Großansiedlungen, mit Schwerpunkt
im Bereich Distributions- und
der Logistikbranche, eignet sich
das Umland laut Hern Mönninghoff
deutlich besser.
Es
ist zunehmend wichtiger, möglichst
schnell auf die Wünsche ansiedlungswilliger
Firmen reagieren zu können.
Deshalb möchte die Stadt
laut Herrn Mönninghoff für
Gewerbeareale künftig wieder
allgemeine Bebauungspläne
vorab erstellen lassen. In der
jüngeren Vergangenheit hatte
die Stadt Bebauungspläne
stets konkret auf die Firmenwünsche
zugeschnitten - was aber die bürokratische
Bearbeitungszeit als Vorausetzung
im Vorfeld von Ansiedlungen als
zeitlich viel zu lang erscheinen
läßt. Ziel wäre
es zukünftig innerhalb von
3 Monaten die erfolgreiche Bearbeitung
und Genehmigung von Bauanträgen
zu ermöglichen.
Im
Stadtgebiet 3.100 Hektar gewerblich
nutzbare Flächen
Der Flächennutzungsplan weist
im Stadtgebiet 3.100 Hektar gewerblich
nutzbare Flächen aus. Davon
stehen heute 440 Hektar für
eine Bebauung (180 Hektar kurzfristig
und 260 Hektar mittelfristig nach
Aufstellung entsprechender Bebauungspläne)
zur Verfügung. Da in den
vergangenen zehn Jahren im Mittel
(ohne Logistik) ca. elf Hektar
Gewerbefläche benötigt
wurden, werden auf Flächennutzungsplan-Ebene
in den nächsten Jahren bis
auf sehr spezielle Sonderfälle
keine neuen Flächen benötigt.
Dies gilt auch für Bürostandorte,
da es hier noch eine Vielzahl
sehr qualifizierter Bauflächen
gibt.
Für
wissens- und beschäftigungsintensive
Unternehmen und Einrichtungen
und entsprechende Neugründungen
und Bestandsentwicklungen stehen
im Flächennutzungsplan 18
Hektar zusätzliche Flächen
im Bereich der Medizinischen Hochschule
für den Bereich Medizin/Life
Science, die heute noch als Kleingärten
genutzt werden sowie zehn Hektar
für technologieorientierte
wissenschaftsnahe Unternehmen
im Technologie und Wissenschaftspark
in Marienwerder zur Verfügung.
Außerdem gibt es 5.000 Quadratmeter
Bruttogeschossfläche mit
Schwerpunkt Kulturwirtschaft auf
dem ehemaligen Hanomaggelände
und 30.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche
mit den Schwerpunkten Design und
IT im Bereich der Expo-Plaza.
Im Bereich des ehemaligen Hauptgüterbahnhofes
stehen acht Hektar für hochschulnahe
gewerbliche Nutzungen und für
Wohnungsbau zur Verfügung.
Das
Gewerbeflächenkonzept behandelt
eine Reihe weiterer Sonderthemen:
Die Flächenpotentiale in
den klassischen Gewerbegebieten
sollen dadurch optimiert werden,
dass heute minder genutzte Flächen
attraktiver gestaltet werden.
In einem Modellprojekt im Bereich
Lister Damm / Am Listholze soll
aufgezeigt werden, wie durch eine
Neuordnung des Gewerbegebietes
z.B. durch Flächenzusammenlegung
und Flächentausch zusätzlich
vermarktbare Flächen gewonnen
werden können.
Da der im Besitz der Stadt befindliche
Gewerbeflächenvorrat wegen
hoher Nachfrage in den vergangenen
Jahren weitgehend erschöpft
ist, soll der Ankauf von geeigneten
Flächen verstärkt werden.
Gezielt sollen - im Rahmen der
zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel
- im Grundsatz jährlich potentielle
Gewerbegrundstücke in dem
Flächenumfang angekauft werden,
wie auch Flächen verkauft
werden.
Südliches Expo-Gelände
künftig auch Ansiedlungen
aus dem Einzelhandel
Zur Entwicklung des südlichen
Teils des Expo-Gewerbeparks soll
dort bei entsprechenden Interessenten
im Einzelfall geprüft werden,
ob zukünftig auch nicht-zentrenrelevanter
Handel möglich ist.
Damit ansiedlungsinteressierten
Unternehmen ausreichend kurzfristig
verfügbare Flächen angeboten
werden können, sollen in
Kürze "auf Vorrat"
vier Bebauungspläne geändert
und ein Angebots-Bebauungsplan
aufgestellt werden.